Mittlerweile gibt es einen Boom an privaten Batteriespeichern, mit denen man den selbst produzierten Strom zwischenspeichern und zu anderen Tageszeiten verwenden kann.
Für den Boom gibt es drei Gründe: Ab dem Jahr 2020 laufen die ersten 20-Jahres-Förderungen aus, die Anlagen produzieren aber meist noch einige weitere Jahre Strom. Mit Auslaufen der Förderung bekommt man keine garantierte Einspeisevergütung mehr, sondern nur noch eine Vergütung in Höhe des jeweiligen Börsenpreises (einige wenige Cent pro kWh).
Mit einem Batteriespeicher kann man wenigstens den Verbrauch und Bezug von teurem Haushaltsstrom (mit 0,31 Euro pro Kilowattstunde) verringern. Ein zweiter Grund ist für viele private Haushalte, dass sie eine möglichst hohe Unabhängigkeit von der öffentlichen Stromversorgung bis hin zur Autonomie erreichen wollen (wobei die Autonomie nur bei einem sehr großen und teuren Batteriesystem oder einem sehr kleinen Stromverbrauch erreicht wird). Der dritte Grund ist, dass Batteriespeicher auch finanziell gefördert werden.
Eine Installation der teuren Batteriespeicher ist aber oft nicht rentabel. Erst wenn der Haushalt zusätzlich in den Austausch ineffizienter Geräte investiert und so seinen Stromverbrauch deutlich senkt, ergeben sich deutliche finanzielle Vorteile. Logisch – je kleiner der eigene Stromverbrauch ist, umso weniger braucht man einen Batteriespeicher, um einen höheren Eigenversorgungsgrad zu erreichen. Das gilt erst recht, weil Batteriespeicher (noch) recht teuer sind und man andererseits beim Stromsparen sogar noch Kosten spart! Stromsparen macht wegen seiner hohen ökonomischen Vorteile immer Sinn, egal ob eine Photovoltaikanlage bereits installiert ist, neu installiert wird oder durch einen Batteriespeicher ergänzt werden soll. Kurioserweise wird das vielen Bürger*innen erst dann deutlich, wenn sie wegen des Batteriespeichers eine Investitionsrechnung machen.
Das Öko-Institut stellt als Entscheidungshilfe einen „Stromspar-Speicher-Rechner“ zur Verfügung (https://www.ecotopten.de/strom/tipps-fuer-solar-batteriespeicher).
Das neue digitale Beratungstool kombiniert erstmals die Investitionen für den Kauf eines Batteriespeichers mit den geringen Investitionen für Stromsparmaßnahmen im Haushalt. Eine Beispielrechnung: Wenn ein Zweipersonenhaushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh eine neue 6-Kilowatt-Peak-Photovoltaikanlage in Kombination mit einem Batteriespeicher mit einer Kapazität von 4 kWh installiert, ergibt sich über einen Zeitraum von 20 Jahren ein wirtschaftliches Plus von rund 4.000 Euro. Investiert der Haushalt parallel in effizientere Geräte und reduziert seinen Stromverbrauch um 1.000 kWh, so verdoppelt sich der wirtschaftliche Vorteil. Wird der Stromverbrauch sogar um die Hälfte reduziert, erhöht sich der Vorteil auf über 10.000 Euro. Stromsparen first!